Gestaltung der individuellen Eingewöhnungsphase in der KiTa
Liebe Eltern, in einigen Wochen ist es soweit: Ihr Kind kommt in unsere KiTa. Es wird dort neue Wege gehen, sich neue Räume erschließen, viele neue Kinder kennenlernen und zunächst fremden Erwachsenen begegnen. Damit Ihr Kind diesen Anfang erfolgreich gestalten kann, braucht es Begleitung, Orientierung und einfühlsamen Schutz durch uns Erwachsene. Die Eingewöhnungszeit erleichtert den Kindern gezielt den Übergang von der vertrauten Familienwelt in die noch unbekannte KiTa. Besonders in Stresssituationen (fremde Umgebung/Personen) benötigt das Kind die Anwesenheit und Aufmerksamkeit seiner Eltern (Bindungspersonen), um sein „inneres Gleichgewicht“ halten oder wiederherstellen zu können. Ist in solchen Situationen keine Bindungsperson anwesend, kann eine noch fremde Person das Kind in der Regel nicht trösten. Bis Ihr Kind sich mit der Umgebung vertraut gemacht und eine vertrauensvolle Beziehung zu seiner Erzieher/-in aufgebaut hat, geben Sie ihm durch Ihre Anwesenheit die erforderliche Sicherheit. Die Anwesenheit der Eltern im Kindergarten wird entbehrlich, wenn das Kind zu seiner Erzieher/in eine solche vertrauensvolle und verlässliche Bindung aufgebaut hat. Dann kann er/sie an Stelle der Eltern die Funktion einer „sicheren Basis“ für das Kind übernehmen. Die Kinder benötigen für den Aufbau einer derartigen Beziehung in der Regel zwischen 6 Tagen und 3 Wochen, je nach Alter und Erfahrungen. Den genauen individuellen Ablauf der Eingewöhnung werden wir mit Ihnen ausführlich abstimmen. Damit Ihr Kind in der „Kita Klüt“ eine solch verlässliche Bindung zu einem/einer Erzieher/-in aufbauen kann, ist eine gute und enge Zusammenarbeit bzw. Erziehungspartnerschaft sowohl in der Eingewöhnungszeit wie auch in der weiteren Kindergartenzeit wichtig. Daher streben wir eine Eingewöhnungszeit nach dem sogenannten „Berliner Modell" an, welches im Anschluss näher erläutert wird. |
Die Rolle der Eltern im Eingewöhnungsprozess Was bedeutet meine Anwesenheit (als Mutter/Vater) für das Kind? Das Kind hat Sie als Bindungsperson immer in der Nähe, kann dort Rückzug und Geborgenheit finden, wenn die neue Umgebung und die noch fremden Erzieher/-innen und Kinder es verunsichern. Die ersten drei Tage scheinen in der Eingewöhnung eine besonders wichtige Rolle zu spielen und sollten durch eine Trennung nicht belastet werden. Mit dem zweiten Tag sollten Sie beginnen, vertraute Aktivitäten wie z.B. Wickeln mit der neuen Umgebung in Verbindung zu bringen. Geben Sie Ihrem Kind dadurch auch schon die Gelegenheit seinem/seine Bezugserzieher/-in kennenzulernen, indem sie bei den ersten Malen zuschaut und nach einigen Tagen in Ihrem Beisein diese Aufgabe übernimmt. Seien Sie ein passiver Begleiter Ihres Kindes, der es zu nichts drängt, ihm Zeit gibt und als „sicherer Hafen“ da ist. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn sich Ihr Kind von dem/der Erzieher/-in im Ernstfall beruhigen lässt. Das muss nicht heißen, dass Ihr Kind nicht mehr weint, wenn Sie sich nach dem Bringen verabschieden (was Sie immer tun sollten, denn es geht um das Vertrauen Ihres Kindes). Nach Abschluss der Eingewöhnungszeit wird es sich aber von dem/der Erzieher/-in trösten lassen. Können Sie aus wichtigen Gründen die Eingewöhnung nicht übernehmen, kann auch eine andere vertraute Person Ihrem Kind während dieser Zeit zur Seite stehen. Weiterhin ist es wichtig, dass Sie kurzfristig zu erreichen sind. Vertraute Dinge wie Kuscheltier und Schmusetuch können während der ersten Zeit hilfreich sein. Als Eltern haben Sie die Möglichkeit, uns und den Tagesablauf der KiTa kennenzulernen. Gerne sprechen wir mit Ihnen über die Entwicklung Ihres Kindes, seine Gewohnheiten und Vorlieben. Dieser gemeinsame Austausch ist wichtig für die pädagogische Arbeit mit Ihrem Kind. |
Die Rolle der pädagogischen Mitarbeiter im Eingewöhnungsprozess Der/Die Erzieher/-in ist in der jeweiligen Gruppe präsent und signalisiert durch eine offene Haltung stets Kontaktbereitschaft ohne sich aufzudrängen. Er/Sie hält sich in der Nähe auf, sucht Blickkontakt, bietet sich als Spielpartner/In an, gibt Spielimpulse, bahnt Spielsituationen zu anderen Kindern an und geht auf Kontaktsignale des Kindes ein. Darüber hinaus ist die Beobachtung des Kindes eine ihrer grundlegenden Aufgaben, um u.a. das Kind in seiner Entwicklung und der Beziehung zu den Bezugspersonen einzuschätzen sowie Anknüpfungspunkte zu finden, um eine stabile Beziehung zum Kind zu finden und aufrecht zu erhalten. |
Welche Möglichkeiten haben Sie als Eltern, den Eingewöhnungsprozess Ihres Kindes zu unterstützen Indem Sie das Interesse Ihres Kindes an der KiTa und an der/dem Erzieher/-in wecken oder unterstützen. Legen Sie Wert auf eine freundliche Gesprächsatmosphäre mit dem/der Erzieher/-in, Ihr Kind wird dies registrieren und entspannter an die Situation herangehen. Wir wünschen Ihrem Kind, Ihnen und uns eine gelungene Eingewöhnungszeit. |